Saisonarbeit - Skandinavien


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Saisonarbeit - Norwegen


Es klingt verlockend: die Sommer- oder Semesterferien im Ausland verbringen und dabei auch noch Geld verdienen! Möglich ist dies durch befristete, saisonale Arbeit. Besonders norwegische Jugendliche suchen sich gern einen „Sommerjobb“. Um den ganzen Tag und ggf. auch in den Abendstunden arbeiten zu dürfen, müssen Saisonarbeiter/innen mindestens 18 Jahre alt sein. Deutsche Staatsbürger dürfen sich bis zu drei Monate ohne Visum in Norwegen aufhalten und dort auch Arbeiten, vorausgesetzt die Tätigkeit wird dem norwegischen Finanzamt mitgeteilt. Die bürokratischen Hürden für die Saisonarbeit in Norwegen sind also niedrig. Saisonale Arbeit fällt vor allem in den Bereichen Landwirtschaft, Gastronomie/Hotellerie und Sport/Tourismus an.

Wer als Erntehelfer arbeiten möchte, sollte harte körperliche Arbeit bei Wind und Wetter nicht scheuen. Die Hauptsaison für die Ernte von Obst und Gemüse ist Juli bis September. Die Landwirtschaft in Norwegen ist eher durch kleine Höfe geprägt und jede Region hat ihre eigenen Feldfrüchte oder Obstsorten, die im örtlichen Klima gedeihen. Lier oder Ask im Süden sind zum Beispiel spezialisiert auf den Erdbeeranbau, Vik und Andebu sind bekannt für Himbeeren und Loen für Kartoffeln. Der Verdienst für Farmarbeit in Norwegen liegt bei ca. 1.000 NOK pro Woche, umgerechnet ca. 106 €. Einige Bauernhöfe bieten ihren Saisonarbeitskräften einfache Unterkünfte und Verpflegung an, dafür wird aber ein Teil des Lohns einbehalten. Norwegen ist eine Fischfangnation, auf Fisch- oder Krabbenkuttern gibt es ebenfalls Arbeit, die sich nach der Dauer der Fangzüge richtet. Wer gezielt nach Arbeit in der Landwirtschaft sucht, sollte sich an den Deutschen Bauernverband wenden, unter www.bauernverband.de/praktikum-ausland gibt es mehr Infos.

Im Hotel- und Gaststättengewerbe fällt besonders in der Sommersaison während der norwegischen Ferien viel Arbeit an. Sichere Kenntnisse der norwegischen und englischen Sprache sind notwendig, wenn Kontakt mit Gästen besteht. Mit weniger Sprachkenntnissen kommt man aus, wenn man als Küchenhelfer oder Zimmermädchen arbeitet.

Wer ein sportliches Hobby hat, kann als Lehrer für diese Sportart arbeiten. In den großen Wintersportorten wie Trysil, Lillehammer oder Hemsedal gibt es viele Stellen als Ski- und Snowboarlehrer zu besetzen. Die Saison reicht etwa von Dezember bis Ostern. Im Sommer sind Reiseanbieter manchmal auf der Suche nach deutschsprachigen Wanderführern, denn Deutsche machen fast 20 % der norwegischen Touristen aus. Auch Kanu- oder Raftinglehrer werden gesucht. Wer gute Ortskenntnisse hat und erfahren ist, kann hier Spaß & Arbeit verbinden.

Wie findet man nun eine saisonale Arbeitsstelle? Grundsätzlich ist es eine gute Idee, sich an die Zentrale Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) der Bundesagentur für Arbeit zu wenden. Dort können stets aktuelle Auskünfte zu den Möglichkeiten und arbeitsrechtlichen Aspekten der Saisonarbeit in Norwegen erteilt werden. Die Arbeitsagentur vermittelt auch direkt Arbeitsplätze. Zentralen Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) der Bundesagentur für Arbeit. Viele weiterführende Infos finden sich unter www.bundesagantur.de/zav.

Wer der norwegischen Sprache mächtig ist, kann sich selbst auf den Internetportalen der großen Tageszeitungen umsehen oder gezielt die Seiten der regionalen Blätter der Stadt ansteuern, in der man gern Zeit verbringen würde. Die wichtigsten Tageszeitungen sind Aftenposten (Oslo), Dagens Næringsliv (Oslo), Adresseavisen (Trondheim) und Stavanger Aftenblad (Stavanger). Über Internet-Jobportale wie z.B. „StepStone“ können einerseits offene Stellen in Norwegen gesucht werden, anderseits kann auch ein Gesuch aufgeben werden in der Hoffnung, dass sich ein passender Arbeitgeber findet.

Neben dem reichen Schatz an Erfahrungen, die man bei der Saisonarbeit in Norwegen sammelt, spielt nicht zuletzt der Verdienst eine Rolle. Grundsätzlich ist anzumerken, dass auch im Ausland verdientes Geld versteuert werden muss. Daher kann ein Informationsgespräch beim heimischen Finanzamt vor Antritt der Saisonarbeit sinnvoll sein, um zu klären, mit welchen Steuerabzügen zu rechnen ist, um keine bösen Überraschungen zu erleben.



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