Foldafjord (Teil1)


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Wir, das sind drei Schulfreunde aus dem Raum Dresden, entschlossen uns zum Ende des Sommers 2007 für zwei Wochen die deutschen Gefilde zu verlassen und Ruhe und Entspannung in Skandinavien, genauer gesagt in Norwegen, zu suchen.

Da Norwegen nicht gerade als Land der unteren Preisklasse bekannt ist, entschlossen wir uns auf einen Flug inklusive Mietwagen zu verzichten. Dies erlaubte uns auch möglichst viel an Lebensmitteln und Versorgungsgütern mitzunehmen. So versuchten wir soviel Gepäck und Verpflegung in einen Mittelklasse Wagen zu stopfen wie möglich, ohne das es für den Hinterbänkler allzu unbequem wird.

Wir starteten also von Dresden und machten uns auf gen Norden, voller Enthusiasmus den selbst das trübe Wetter nicht zu dämpfen vermochte, durch Berlin, nur um in den ersten Stau zu rasseln. Auch mit ein Grund warum ich inzwischen die Berliner Stadtautobahn vermeide. Es bestand aber noch kein Grund zur Beunruhigung da wir bis zur Fährabfahrt einen großzügigen Puffer eingebaut hatten.
Die weitere Strecke war relativ ereignislos bis auf den fortwährenden Regen der erst beim Erreichen der dänischen Grenze der Sonne wich, die aber nun schon tief am Horizont stand.

Als wir die Fährstation in Hirtshals erreichten war es schon gegen Mitternacht und es war erst einmal Warten angesagt und es galt zu klären, ob wir mit dem zerknitterten Schmierzettel den mein Kumpel als Ticket bezeichnete überhaupt mitgenommen werden würden. Aber nach einiger Verspätung kam die designierte Fähre an und voller Vorfreude warteten wir darauf, dass unsere Warteschlange herein gewunken wird.
Nachdem die Autos fertig gestapelt waren auf dem Autodeck machten wir uns auf die Suche nach einer Schlafmöglichkeit, da die Überfahrt doch einige Stunden dauern würde.

Der Ruheraum stellte sich jedoch als ehemalige Kühlkammer für Schweinehälften dar, zumindest war das mein Eindruck, da mir doch ziemlich fröstelte und das gepaart mit dem Schnarchen anderer Gäste. Die unbequeme Liege/Sitzposition führte dazu das bei mir an Schlaf nicht zu denken war. Also ging ich aufs Sonnendeck, was natürlich eher ein Regen und Winddeck war und schauten einigen Möwen zu, die scheinbar auf Abfälle hofften.

Nach der wenig geruhsamen Nacht (zumindest für mich) kamen wir in Larvik an und beschlossen gleich mal das jetzt lang genug gespart wurde und schön teuer getankt wird. Nachdem das erledigt war fuhren wir los in nördliche Richtung - vorbei an der Winterolympia-Stätte Lillehammer.
Leider hielt das schlechte Wetter an und die schöne Landschaft vermochte grau weniger zu begeistern als sonst vermutlich.

Wir wechselten uns ab beim fahren was mir wenig behagte, da ich wenig Fahrpraxis besaß und dadurch einige „Systemabstürze“ in stressigen Situationen hatte, sehr zur Freude meiner Mitfahrer. Das Wetter blieb nahezu unverändert bis auf einige wenige Male in der die Sonne kurz raus kam. Gegen Mittag wurde dann meine Schicht abgelöst und ich durfte auf dem beliebten Schlafplatz auf der Rückbank Platz nehmen. Ich schlief auch prompt ein und verpasste so weite Teile der Hochplateaus, die man zwangsläufig überqueren muss wenn man die Fjordküste erreichen will. Ich wachte erst auf als der Abend dämmerte und wir daran waren das Plateau zu verlassen.
Die weitere Strecke ging es größtenteils entlang verschiedenster Fjorde, da wir uns nun schon sehr weit nördlich befanden wollte die Sonne auch nach 22 Uhr nicht untergehen und tauchte die Fjordlandschaft in ein nahezu mystisches Zwielicht.
In der Nacht näherten wir uns unserem Zielort Kreklingan, jedoch fanden wir die beschriebene Ferienhütte nicht und irrten mit dem Auto mehrmals die Straße entlang an der es eigentlich liegen sollte. Leider war auch keine Person zu sehen in den anderen Hütten auch wenn Licht brannte (günstiger Strom aus Wasserkraft sei dank?), so dass durchfragen auch nicht möglich war. So entschlossen wir uns in den sauren Apfel zu beißen und eine Nacht im Auto zu verbringen das wir bei einem örtlichen Sägewerk abstellten.

Nach einer weiteren Nacht mit weniger Schlaf als allem Anderen machten wir uns „frisch“ an Werk und fanden das Haus natürlich auf Anhieb, was sich hinter Bäumen und etwas Abseits von der Hauptstraße befand. Da wir wenig Informationen besaßen über die örtliche Schlüsselübergabe etc. versuchten wir es bei dem zweiten Haus entlang des Schotterweges. Ein freundlicher alter Mann begrüßte uns mit einer Mischung aus Deutsch, Englisch und Norwegisch und teilte uns mit wo das Boot, Schlüssel und Einkaufsmöglichkeiten zu finden waren.

Viel Zeit verbrachten wir im Anschluss nicht mit der Begutachtung des Hauses sondern fielen sofort in unsere Betten und versuchten erstmal den Mangel an Schlaf und Komfort der vergangenen Nacht zu kompensieren...
[Teil II]