Gletscherführungen - Skandinavien
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Gletscherführungen - Norwegen
Dank Norwegens kühlem Klima und den hohen Berggipfeln gibt es mehr als 1600 Gletscher, von denen sich einige für geübte Tourengeher und Bergsteiger eignen, andere sind einfacher zu begehn und eignen sich auch für einen Familienausflug. Für alle Gletscherführungen gilt, dass auch im Sommer die Temperatur berücksichtigt werden muss, winddichte, warme Kleidung, feste Schuhe, eine Mütze, Handschuhe sowie Sonnebrille und Sonnencreme gegen die starke Reflexion der Sonnenstrahlung sind ein Muss. Auch etwas zu essen und zu trinken sollte nicht vergessen werden.
Norwegens größte Gletscher sind der Jostedalsbreen, der Svartisen und der Folgefonna.
Eine Gletscherführung, die auch für Familien mit Kindern ab 6 Jahren geeignet ist, wird am Nigardsbreen angeboten, die "Blaueis Familientour". Sie dauert etwa eine Stunde und bringt dem Besucher den Gletscher während einer gemächlichen Wanderung näher. Auf dem Nigardsbreen, der eine Zunge des Jostedalsbreen darstellt und somit Teil des größten europäischen Festlandgletschers ist, werden aber auch abenteuerliche Wanderungen mit Eisklettern, Abseilen in Gletscherspalten, Eispickeln und Steigeisen. Die Gletscherführungen finden nur an bestimmten Terminen zwischen Juni und September statt, eine Voranmeldung ist sinnvoll. Bis vor wenigen Jahren wurden auf dem Briksdal-Gletscher, der auch eine Zunge des Jostedalsbreen ist, noch Gletscherführungen angeboten. Da der Gletscher jedoch stark abgeschmolzen ist, kann der verbliebene Rest nur noch aus der Entfernung angesehen werden.
Der Svartisen ist der zweitgrößte Gletscher Norwegens und liegt in der Provinz Nordland. Der Gletscher ist von der Stadt Mo i Rana aus zu erreichen. Ein Boot fährt über den Gletschersee, von der Anlegestelle aus können auf eigene Faust Touren am Rand des Gletschers gemacht werden oder eine geführte Gletscherwanderung über den Svartisen, bzw. eine seiner Gletscherzungen, in Anspruch genommen werden.
Norwegens drittgrößter Gletscher, der Folgefonna, liegt am Folgefonna-Nationalpark nicht weit von Bergen entfernt in Südnorwegen. In der Hauptsaison finden täglich Wanderungen zwischen den Wanderhütten Fonnabu und Holmaskjer statt, die Gehzeit beträgt ca. 3 Stunden. Bis zur Gletscherkante kann die Wanderung auf eigene Faust von Odda oder Fonnabu aus durchgeführt werden, der Aufstieg gilt jedoch auf beiden Seiten als anstrengend. Für den Weg über den Gletscher sollte ein Führer in Anspruch genommen werden, da die Orientierung sehr schwierig ist. Die Kosten für eine Gletscherführung auf dem Folgefonna betragen für eine Person hin und zurück ca. 60 Euro.
Auch auf zahlreichen anderen Gletschern Norwegens werden Gletscherwanderungen angeboten, Informationen sind bei den örtlichen Tourismusvereinen und beim Norwegischen Wanderverein erhältlich. Die Gletscherführungen finden in der Regel nur in den Sommermonaten statt.
Gletscherführungen - Schweden
In Schweden gibt es fast 300 Gletscher, die Überbleibsel der letzten Eiszeit sind. Oft führen gekennzeichnete Wege bis zur Gletscherkante, ohne ortskundigen Führer sollten sich jedoch nur erfahrene Bergsteiger mit entsprechender Ausrüstung auf den Gletscher wagen. Zu der Ausrüstung sollten warme Kleidung, Sonnebrille, Steigeisen, Eispickel, Seile und Sicherungsgurte gehören. Führungen finden meist nur in den Sommermonaten und bei stabilen Wetterbedingungen statt. Detaillierte Informationen zu den Gletscherführungen sind vor Ort bei den Touristeninformationen oder bei Wandervereinen erhältlich.
Der Helags-Gletscher ist Schwedens südlichster Gletscher und wie viele andere Gletscher auch vom Klimawandel betroffen. Ausgangspunkt für Wanderungen auf den Gletscher ist die Helags-Hütte des Schwedischen Wandervereins unterhalb des Gletschers. Ein Wanderweg führt um den Gletscher herum zum Gipfel des Helags auf 1797 m. Führungen auf den Gletscher werden in den Sommermonaten angeboten.
Auf dem Südgipfel von Schwedens höchstem Berg, dem Kebnekaise, liegt der gleichnamige Gletscher. Eine Begehung des Gletschers stellt also gleichzeitig eine Besteigung des höchsten Berges Schwedens dar. Ausgangspunkt für Touren ist die Kebnekaise Fjällstation. Von dort auch werden während der warmen Monate täglich Führungen auf den Nord- und Südgipfel des Kebnekaise angeboten. Je nachdem welche Route auf den Gipfel gewählt wird, ist Klettererfahrung notwendig. Eine gute Kondition ist in jedem Fall mitzubringen. Wird von der Kebnekaise Fjällstation aus die östliche Route zum Gipfel genommen, wird auf dem Weg auch der Björlings-Gletscher als Seilschaft überquert. Die Kosten für diese Gletscherführung bzw. Gipfelbesteigung betragen ca. 50 Euro pro Person, die Wanderung kann an der Fjällstation jeweils für den nächsten Tag gebucht werden.
Gletscherführungen - Finnland
Die Landschaft Finnlands wurde während der letzten Eiszeiten durch Gletscher geformt. Heute gibt es jedoch keine Gletscher mehr in Finnland. Eine Alternative zu Gletscherführungen in Finnland können geführte Wanderungen auf schneebedeckte Berggipfel sein, Schneeschuhwanderungen oder Langlauf-Touren. Diese Aktivitäten werden in allen Skigebieten des Landes angeboten und können vor Ort gebucht werden.
Gletscherführungen - Dänemark
Dänemark hat aufgrund seiner Lage am Meer und dem Einfluss des Golfstromes das gesamte Jahr über ein vergleichsweise mildes Klima. Gletscher gibt es daher nur auf Grönland, der Insel mit dem polaren und subpolaren Klima, die politisch zu Dänemark gehört. Fast die gesamte Insel ist unter einer Eisschicht bedeckt, die noch aus der letzten Kaltzeit stammt. Gletscher auf Grönland sind z. B. der Humboldt-Gletscher, der Jakobshavn Isbræ, der Kangerlussuaq-Gletscher und der Petermann-Gletscher. Grönland ist nicht unbedingt ein klassisches Urlaubsland und die sehr aktiven Gletscher sind nur von Profis zu begehen, dennoch wird der Jakobshavn Isbræ zum Beispiel von vielen Touristen besucht.