Zecken - Skandinavien
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Zecken - Norwegen
Zecken, die kleinen unbeliebten und manchmal auch lebensgefährliche Krankheiten übertragenden Blutsauger sind in weiten Teilen Europas heimisch. In einigen Gebieten, darunter auch in Teilen von Norwegen, stellen sie eine nicht zu unterschätzende Gefahr dar. Vor allem Menschen, die sich viel im Freien oder in naturnahen Gebieten aufhalten, sind von Zecken bedroht und sollten sich über das Risiko und Gegenmaßnahmen Bescheid wissen.
Wenn eine Zecke zu sticht, dann öffnet sie mit ihren Kiefernklauen eine kleine Wunde in der menschlichen Haut, anschließend setzt sie einen Anker und beginnt kurze Zeit später mit ihrer Nahrungsaufnahme, also der Aufnahme des austretenden Blutes. Alle für sie nicht verdaulichen Elemente würgt bzw. spuckt sie wieder in ihren Wirt zurück. Genau in diesem Moment entsteht die Gefahr, dass es zu einer Übertragung von Krankheiten kommt. Zu den von Zecken am häufigsten auf den menschlichen Körper übertragenen Krankheiten zählen je nach Region die Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Insbesondere die FSME stellt die größte Bedrohung dar, da sie zu einer Entzündung des Gehirns oder der Gehirnhäute führen kann und nur schwer zu erkennen und behandeln ist. Eine Infektion mit der FSME kann zu dauerhaften Funktionsstörungen des Körpers, in schlimmen Fällen auch zum Tod führen.
Bevor eine Reise nach Norwegen geplant wird, sollte man sich mit der Risikolage beschäftigen, die wesentlich von der Reiseroute und der Art des Aufenthalts abhängig ist. So ist das Risiko bei einer Städtereise von einer Zecke gestochen zu werden zwar vorhanden, aber doch wesentlich geringer als beim häufigen Aufenthalt in der Natur, beim Wandern, in Waldgebieten, bei Radtouren, usw.
Borreliose kommt in Norwegen landesweit vor, die Übertragungszeit reicht von April bis Oktober. Das Tragen von hautbedeckender Kleidung und das Verwenden von insektenabweisenden Mitteln (Spray, Lotions, Cremes) ist angeraten. Sollte es zu einem Stich kommen und die Zecke noch im Körper sein, muss diese unbedingt professionell vollständig entfernt werden. In jedem Fall ist ein zeitnaher Arztbesuch notwendig, um schlimme Folgen zu verhindern.
FSME-Übertragungen sind in Norwegen zwar selten, aber möglich. Die Gebiete an der Südküste (etwa von Stavanger bis zur Mündung des Oslofjords) gelten als Risikobereiche. Neben den Schutzmaßnahmen zur Borreliose empfiehlt sich, insbesondere bei häufigem Aufenthalt im Freien, eine FSME-Schutzimpfung.
Die FSME-Schutzimpfung ist sowohl im Standard- als auch im Schnellverfahren (zwei statt drei Impftermine) erhältlich und normalerweise sehr gut verträglich. Nach der Grundimmunisierung sind Auffrischungen alle 3-5 Jahre nötig, auch für Kinder empfiehlt sich die Impfung. Die Kosten werden von den meisten deutschen Krankenkassen getragen.
Zecken - Schweden
Das skandinavische Land Schweden ist ein beliebtes Urlaubsziel und lockt jährlich einige Touristen mit vielen großen und kleinen malerischen Seen, interessanten Städten, roten Holzhäusern und schönen Landschaften, die auch für ausführliche Wanderungen und Radtouren gut geeignet sind.
Sie sollten Ihren Körper jedoch bei Naturspaziergängen durch Wald und Wiesen mit langer, geschlossener Kleidung schützen und ihn später auf Zecken untersuchen, da in dem nordischen Land vermehrt Zecken auftreten. Insbesondere in der Gegend rund um die schwedische Hauptstadt Stockholm kommen die kleinen Parasiten, die verschiedene Krankheiten wie FSME und Borreliose übertragen können, häufig vor. Zecken verstecken sich zum Beispiel in hohem Gras oder in Sträuchern und sind daher nicht zu sehen. Die meisten Zecken sind harmlos, dennoch sollten Sie stets vorsichtig sein und Ihren Körper auf Zecken untersuchen.
Risikogebiete in Schweden
Die Risikogebiete liegen rund um Stockholm (das größte Risikogebiet mit den meisten Infektionen durch Zeckenbisse) und dem Mälarsee. Das Risikogebiet zieht sich in Richtung Süden bis zu der schwedischen Ostseeinsel Öland. Darüber hinaus treten auch auf Gotland Infektionen auf. In Skåne (Provinz in Südschweden) sind Infektionen durch Zecken nicht so weit verbreitet, allerdings sind auch hier Fälle von Erkrankungen durch Zeckenbisse bekannt. Im Norden Schwedens gibt es zudem noch recht wenig Zecken. Die weitere Ausbreitung der Blutsauger kann jedoch nicht ausgeschlossen werden.Vorgehensweise nach einem Zeckenbiss
Sofern Sie nach einem Spaziergang in der Natur eine Zecke am Körper finden, entfernen Sie diese am besten so schnell wie möglich mit einer Pinzette oder einer Zeckenkarte. Ziehen Sie die Zecke raus und achten Sie dabei darauf, dass Sie sie vollständig entfernen und nicht noch ein kleiner Teil der Zecke in der Haut stecken bleibt. Sobald eine Hautrötung auftritt oder Sie von grippeähnlichen Symptomen geplagt werden, sollten Sie stets einen Arzt aufsuchen.Impfung gegen FSME vor dem Urlaub in Schweden
Eine Impfung gegen Zeckenbisse ist nicht möglich. Sie können sich jedoch gegen Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) impfen lassen. Diese Impfung wird insbesondere Urlaubern empfohlen, die sich viel in der Natur bewegen. Für den vollständigen Impfschutz sind drei Impfungen notwendig. Daher ist eine rechtzeitige Impfung vor dem Schwedenurlaub anzuraten. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, die Impfung recht kurzfristig durchführen zu lassen. Gegen die Krankheit Borreliose gibt es keine Impfung.Zecken - Finnland
Auch in Finnland finden Zecken günstige Klimabedingungen. Relativ warme Böden und eine ansteigende Luftfeuchtigkeit sorgen für die zunehmende Verbreitung der beißenden Milben. Dabei übertragen Zecken Infektionen wie die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und Borreliose sowie 18 weitere Krankheitserreger, so die bisher weniger bekannte Babesiose, Ehrlichiose oder Q-Fieber. Die Zecken können sogar zur gleichen Zeit von mehreren Viren und Bakterien befallen sein.
Sie lauern in Wäldern, auf Sträuchern, Gräsern und im Unterholz. Wer in Risikogebieten unterwegs ist, sollte sich mit geschlossener Kleidung vor ihnen schützen. Zeckenmittel zur äußeren Anwendung wie Cremes, Lotionen oder Sprays dienen dem Schutz von Gesichtern und Händen. Nach dem Aufenthalt im Freien sollten alle Körperregionen sorgfältig kontrolliert werden. Werden Zecken gefunden, sollen sie am besten mit einer Zeckenzange vorsichtig aus der Haut gezogen werden. Allerdings werden Infektionen sofort mit dem Zeckenbiss übertragen.
Bisher stellen Borreliose und FSME die überwiegende Anzahl an Infektionserkrankungen dar. Behandelt werden die Infektionen mit Antibiotika - damit es gar nicht so weit kommt, werden Zeckenimpfungen empfohlen.
Risikogebiete in Finnland
Deutschlands Winter sind meist so mild, dass Zecken hierzulande nunmehr auch im Winter eine Gefahr zur Übertragung infektiöser Viren und Bakterien darstellen können. Dabei entsprechen Bodentemperaturen oberhalb von 7 °C und eine hohe Luftfeuchtigkeit den Bedürfnissen der Spinnentiere. In Finnland liegen die Durchschnittstemperaturen niedriger - in den wärmeren Monaten zwischen April und Oktober tummeln sie sich aber auch bei unseren nördlichen Nachbarn in zunehmender Zahl. Dabei sind die finnischen Küstenregionen mit ihren vorgelagerten Inseln wie die Åland-Inseln und das Archipel von Turku sowie die Region um den Saimaa Sees risikobelastet. Auch die Lappeenranta-Region und die Region Mittelösterbotten um die Stadt Kokkola sind Risikogebiete.
Die Schutzimpfungen
Weil es bis heute keinen hochwirksamen Impfstoff gegen Borreliose gibt, sind äußerliche Schutzmaßnamen unumgänglich. Gegen eine Frühsommer-Meningoenzephalitis können Schutzimpfungen eingesetzt werden. Neben dem jeweiligen Infektionsrisiko vor Ort hängt die Art der Impfung ab von der Art und der Dauer des geplanten Aufenthalts in Finnland, vom allgemeinen Gesundheitszustand und von einem eventuell noch vorhandenen Restschutz aus vorhergehenden Impfungen ab.
Unter Berücksichtigung dieser Einflussfaktoren ist es empfehlenswert, sich rechtzeitig vorher individuell beraten zu lassen. Die Beratung durch reisemedizinisch erfahrene Ärzte oder Apotheker sollte in einem Zeitraum von mindestens vier bis sechs Wochen vor Antritt der Reise nach Finnland in Anspruch genommen werden.